Der tägliche Eiweissbedarf nach bariatrischen Operationen

Der tägliche Eiweißbedarf ist von Alter, Geschlecht und Aktivität der jeweiligen Person abhängig. Protein sind elementare Bausteine aller lebenden Organismen. Sie übernehmen vielfältige Funktionen auf Ebene Baustoffe der Zellen und neuem Gewebe, der Bildung von Hormonen und Antikörpern.

Die empfohlene täglich Zufuhr für Proteine beträgt für eine erwachsene Person bis ins Rentenalter um 0.8 bis 1g Protein pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag.

Das entspricht einer täglichen Zufuhr von mindestens 60g Eiweiß pro Tag.

Für den Körper sind Eiweiße mit hoher Eiweiß Qualität wichtig. Fleisch, Fisch, Ei- und Milchprodukte sind besonders reich an den wertvollen Grundbausteinen, den Aminosäuren.

In der vegetarischen Ernährung zählen Hülsenfrüchte wie Soja, Linsen und Erbsen zu den Hauptlieferanten.

100g Rindsfilet liefern hierbei rund 30g Protein und 100g Trockenfleisch zirka 50g

100g Geflügelfleisch beinhalten 23g Protein

Ein gekochtes Hühnerei zirka 10g Eiweiß

100g Magerquark rund 10g Eiweiß und 150g Hüttenkäse rund 14Gramm Nach einer bariatrischen Operation finden regelmäßige Blutuntersuchungen statt um die Eiweiß Versorgung auch während der Phase der Gewichtsreduktion genau im Auge zu behalten. Das Ergebnis besprechen Sie dann zusammen mit unserem Aerzteteam und unseren Ernährungsberatern

GLP1 Therapien in der Adipositasmedizin

GLP1 steht für glucagon like Peptide 1 und wird in unserem Magen und Dünndarm produziert. Unser Körper schüttet das Darmsättigungshormon beim Essen aus und beeinflusst dabei unseren Glucosestoffwechsel. GLP1 fördert die Abgabe/ Ausscheidung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse und hemmt das Hormon Glucoagon.

Das Darmhormon beeinflusst unsere Verdauung und Sättigung, indem es die Magenentleerung verzögert. Die länger anhaltende Sättigung lässt Mahlzeiten schwerer aufliegen, kann bei Therapiebeginn zu Übelkeit führen und verringert den Appetit.

Einfach ausgedrückt ahmen die GLP1 Rezeptor Agonisten den Effekt des Darmhormons auf. Sie fördern die Abgabe von Insulin und hemmen das Hormon Glucagon. Durch die verzögerte Magenentleerung steigt der Blutzuckerwert langsamer an und die Sättigung hält länger an.

Es gibt unter den GLP1 Analogons mehrere Wirkstoffe.

Als erstes GLP1 Analogon wurde, der Wirkstoff Liraglutide 2017 in der Schweiz zur Behandlung der Adipositas zugelassen.

Seit 2024 haben wir mit Wegovy (Wirkstoff Semaglutie) noch eine deutlich wirksamere und höher dosierbare Möglichkeit der konservativen Adipositastherapie.

Bereits in näherer Zukunft ist mit dualen oder Tripleagonisten und damit noch potenteren Adipositasmedikamenten zu rechnen.

Verbunden mit der Gewichtsreduktion kommt es im Verlauf auch zu einer Senkung des HBA1C Wertes, der Blutudrckwerte und damit der kardiovaskulären Gesundheit.

In unserer Sprechstunde klären wir sorgfältig ab, ob Sie von einer solchen Therapie profitieren und diese gut vertragen würden. Die Verabreichung des Medikamentes erfolgt wie Injektion unter die Haut, die Dosierung wird aufgrund der möglichen Nebenwirkungen langsam gesteigert und die Verträglichkeit dabei genau beobachten und betreut.

Eine zeitlich limitierte Übernahme der Medikation durch die Krankenkasse ist unter gewissen Umständen möglich.

Nebst der Dokumentation einer kalorienreduzierten Ernährung und regelmäßiger Bewegung, müssen folgende Grundkriterien erfüllt sein:

  • BMI von >35kg/m2 oder BMI > 28kg/m2 und Zusatzerkrankungen wie Diabetes mellitus, hoher Blutdruck, Fettstoffwechselstörung
  • Verschreibung der Medikation ausschließlich durch einen Facharzt für Endokrinologie oder ein Adipositaszentrum
  • Durch unsere Ernährungsberatung begleitete und dokumentiere Einhaltung einer 500kcl/Tag- Defizit Diät

Patienten mit Zustand nach einer Übergewichts- /metabolischen Chirurgie sind von der Kassenübernahme ausgeschlossen.

Was bedeutet genügend trinken?

Bald wird es wieder wärmer.

Haben Sie gewusst, dass sie täglich rund 1.5 bis 2 Liter Flüssigkeit, am effektivsten in Form von Wasser, zu sich nehmen sollten?

Unser Körper besteht zu über 50% aus Wasser. Wasser ist an allen zellulären Vorgängen beteiligt. Wasser löst Bestandteile der Nahrung wie Vitamine, Mineralstoffe, Salze aus und ermöglicht so eine Aufnahme der gelösten Nährstoffe in unsere Zellen. Es löst Ballast- und Quellstoffe auf und ist so auch wichtig bei der täglichen Verdauung.

Wasser ist auch Kühlmittel/Temperaturregulation in unserem Körper. Bei großer Hitze oder Fieber schwitzen wir und senken so die Körpertemperatur.

Zudem werden täglich rund 2000 Liter Blut durch die Nieren gereinigt und kommen mit dem Harn zu Ausscheidung.

Oft geht das Trinken in unserem Alltagsstress unter. Achten Sie daher auf eine, auf den Tag verteilte, genügende Trinkmenge um 2 Liter.

Trinken ist auch wichtig für unsere bariatrischen Patienten.  Hier gilt zudem:

Trennen Sie Essen und Trinken zeitlich voneinander. Eine Trinkpause von rund 30 Minuten sollte vor und nach einer Mahlzeit eingehalten werden. So können sie Dumpingbeschwerden oder auch eine ungenügende Sättigung vermeiden.

Auch eine mögliche Schleimproblematik unserer bariatrischen Patienten kann ein Hinweis auf eine ungenügende Trinkmenge sein.

Hier gilt: Trinkmenge hoch halten, allenfalls nebst dem Wasser auch andere, schleimlösende Getränke wie Zitronenwasser, Coca Cola Zero (in geringen Mengen aufgrund der künstlichen Süßstoffe) oder Bouillon einsetzten, welche den Schleim gut lösen.

Was ist manuelle Medizin?

Bei der Manuellen Medizin diagnostiziert und therapiert der Arzt/die Ärztin alleine mit den Händen Beschwerden am Bewegungsapparat.

Dazu werden Muskeln, Gelenke, Bänder und Sehnen sorgfältig ertastet und mit speziellen Handgriffen behandelt. Diese können aus kurzen, raschen oder sich langsam wiederholenden Bewegungen bestehen und manchmal wird dabei ein hörbares Knacken ausgelöst. Im Allgemeinen ist die Behandlung schmerzfrei, obschon Lagerung und Verspannung teilweise unangenehm sein können. 

Es ist eine jahrtausendalte Methode, welche sich bis heute bewährt hat und immer mehr in der konservativen Behandlung von Funktionsstörungen am Bewegungsapparat angewendet wird. 

Beispiele für Funktionsstörungen können akut oder chronisch sein und beinhalten zum Beispiel Rückenschmerzen, Spannungskopfschmerzen, Ischiasschmerzen, Hexenschuss, etc. 

Falls Sie sich für eine Behandlung bei uns entschieden haben, lassen Sie uns bitte Ihre Untersuchungsergebnisse (Röntgen, MRI, CT oder Operationsberichte) zukommen oder bitten Ihren Hausarzt, uns diese zuzustellen. 

Haarausfall nach Magenoperation

Haarausfall ist eine häufige Nebenerscheinung nach Magenbypass oder Schlauchmagenoperation. Er entsteht normalerweise durch die massive Gewichtsveränderung und der damit verbundenen, veränderten Nährstoffsituation.

Das Haar hat eine Wachstums- und eine Ruhephase, Telogen- und Anagenphase genannt.

Fällt ihr Haar in der Telogenphase, also der Ruhephase aus, wird dies nach bariartrischer Operation meist durch das Kaloriendefizit ausgelöst. Dazu kommt Stress und hormonelle Veränderungen, welche nach Operationen eine Rolle spielen.

Wie kann Haarausfall nach Magenoperation minimiert werden?

Für ein gesünderes Haarwachstum sind folgende Faktoren wichtig.

– Ausreichende Eiweiss/Proteinversorgung: Das heisst zirka 1kg Eiweiss pro Kilogramm Körpergewicht, also im Minimum 60 bis 80g täglich. Das Haarfollikel besteht nämlich aus Eiweiß.

– Eisen: Eine ausreichende Zufuhr ist essenziell für den natürlichen Haarzyklus. Im Rahmen der ärztlichen Kontrollen werden wir den Eisenwert im Blut bestimmen.

– Zink: Neben Eisen kann auch ein Zinkmangel ursächlich für den Haarausfall sein. Zink ist vor allem im Fleisch und Geflügel vorhanden. Auch dieser Wert kann im Labor bestimmt und ergänzend mittels Tabletten substituiert werden

– Biotin und Vitamin B12: Wir empfehlen hier die konsequente Einnahme der verschriebenen Supplementierungen. Auch die tägliche Einnahme eines Multivitamins gehört hier dazu.

Sprechen Sie uns an.

Warum Sie nach einer bariatrischen Operation zusätzliches Calcium benötigen

Calcium ist ein Mineralstoff des Körpers, welcher vor allem in den Knochen gespeichert und abgelegt wird. Er ist im Kinder- und Jugendalter für den Aufbau und das Wachstum des Skelettes notwendig. Calcium kann nicht vom Körper selbst gebildet werden, sondern muss mit der Nahrung aufgenommen werden.

Nach einer Magenoperation sinkt die nutritive Zufuhr im Rahmen der reduzierten Portionen. Zudem kommt es zu einer rascheren Passage im Magendarmtrakt, was zu einer Reduktion der Resorptionsfähigkeit von Mineral- und Vitaminstoffen führt.

Die genau benötige Menge hängt von Ihren Blutwerten und der durchgeführten bariatrischen Operation ab. Als Faustregel sprechen wir von 1200 bis 1500mg Calcium pro Tag.

Wurde bei Ihnen eine distale Magen Bypassoperation durchgeführt, kann sich der Bedarf verdoppeln bis verdreifachen.

Wir empfehlen die Gabe einer Calciumergänzung auf Basis eines Calciumcitrates. Calciumcitrat wird auch bei verminderter Magensäuremenge uneingeschränkt resorbiert und wirkt zusätzlich protektiv bezüglich der Nierensteinbildung.

Die optimalste Resorption wird mit einer Calciumeinnahme verteilt über den ganzen Tag erreicht. Am einfachsten und besten erfolgt die Aufnahme direkt mit oder nach einer Hauptmahlzeit. Nehmen Sie Ihre Calciummedikation immer getrennte von Ihren Multivitamin oder Eisenpräparaten ein. Denn Eisen und Calcium konkurrenzieren um die Aufnahme in den Körper. Optimal ist ein zeitlicher Abstand von 1 bis 2 Stunden.

Zur Überprüfung der Knochengesundheit melden wir Sie im postoperativen Setting auch regelmäßig zu Knochendichtemessungen an. Die Indikation wird aufgrund der Magenoperation durch die Krankenkasse übernommen.

Biotin in Lebensmitteln

Biotin ist ein Vitamin der B- Gruppe. Der Körper benötigt Biotin für wichtige Stoffwechselvorgänge. Einen gewissen Teil kann der Körper im Darm selbst herstellen, diese Form kann aber leider nicht optimal verwertet werden. Die Hauptversorgung läuft auch bei diesem Vitamin über die Nährstoffzufuhr über die Mahlzeiten.

Enzyme, auch Carboxylasen genannt, die den Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen steuern, benötigen Biotin, um zu funktionieren. Biotin ist somit ein sogenanntes Coenzym. Biotin versorgt die Muskel- im Energiestoffwechsel und ist auch für ein gesundes Haut- und Haarwachstum erforderlich. Ein Mangel im Säuglingsalter hat schwere Folgen. Ein Biotinidasemangel, als ein Mangel des Enzyms, welches Biotin aus der gebundenen Form in die freie, verfügbare Variante umwandelt, wird im Rahmen des in der Schweiz beim Neugeborenen durchgeführten Guthrietests ausgeschlossen.

Biotin ist in vielen Lebensmitteln enthalten. Spitzenwerte enthalten hier Haferflocken, Vollkornprodukte und Eigelb.

Kupfer in unserer Nahrung

Kupfer ist ein Bestandteil von Enzymen und ist am Eisenstoffwechsel beteiligt. Es gehört somit zu den essenziellen Spurenelementen. Für den Menschen ist es lebenswichtig und kann nur über die Nahrung aufgenommen werden. Kupfer ist notwendig für die Bildung von Hämoglobin, den roten Blutkörperchen und ist beteiligt an der Bildung von Botenstoffen für das Nervensystem. Mit seiner antioxidativen Funktion unterstützt es das Immunsystem und hilft bei der Wundheilung.

Gute Kupferquellen sind Getreide, Nüsse, grünes Gemüse, Kaffee und Tee. Kupfer kommt aber auch in tierischen Quellen wie Leber vor.

Zink

Zink gehört zu den essenziellen Spurenelementen und muss nutritiv aufgenommen werden. Der tägliche Bedarf einer erwachsenen Person liegt bei 7mg für Frauen und zirka 10mg für Männer.

Zink hat einen bedeutenden Einfluss auf das Immunsystem und unsere Wundheilung, beeinflusst verschiedene Hormone im Bereich der Schilddrüse, der Hypophyse und hat einen Einfluss auf die Insulinverwertung des Körpers. Zink wird zum gesunden Wachstum aller Zellen, Haut, Haaren usw. benötigt. Es macht den Körper widerstands und leistungsfähig.

Ein Mangel an Zink kann zu Hautauschlägen, Haarausfall, vermindertem Appetit, Lustlosigkeit und Energielosigkeit führen.

Eine Unterversorgung kann auch zu einer verzögerten Wundheilung oder zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen.

Vor allem tierische Produkte sind gute Zinklieferanten. Dazu zählen Innereien, Fleisch, Meerestiere oder auch Eigelb. Auch Gemüse und Obst kann ein Zinklieferant sein. Zu den zinkhaltigen Gemüse- und Obstsorten gehören Kürbis, Nüsse, Erbsen, Linsen, Sojabohnen, Erdbeeren, Bananen und Vollkornmehle.

Die aktualisierte Lebensmittelpyramide

Die Lebensmittelpyramide der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) fasst die Ernährungsempfehlungen für eine ausgewogene Ernährung auf einen Blick zusammen.

Grundsätzlich gilt: je weiter unten, desto mehr davon. Dies ist auch ersichtlich an der Grösse der jeweiligen Gruppe. So sind Getränke zu unterst im grössten Anteil der Pyramide, Süssigkeiten und salzige Knabbereien zu oberst im kleinsten Anteil der Pyramide.

Neu wird in der Lebensmittelpyramide auch die Nachhaltigkeit berücksichtigt. Beispielsweise sind folgende Empfehlungen hervorgehoben:

  • Früchte und Gemüse saisonal wählen
  • regelmässig Hülsenfrüchte als Proteinquelle einbauen
  • tierische Produkte reduzieren, durch proteinreiche pflanzliche Produkte ersetzen
  • Herkunft der Lebensmittel beachten (Tierhaltung, Herkunftsland, …)

Diese Aspekte fliessen immer mehr ein in die Ernährung des täglichen Lebens. Die bewusste Wahl von saisonalen und regionalen Lebensmitteln trägt zur Erhaltung unserer Welt bei. Je saisonaler und je kürzer die Transportwege, desto nachhaltiger ist die Ernährung. Durch die Ressourcenschonung wird die ausgewogene Ernährung umweltfreundlicher.

Des Weiteren wird neu auch die Bewegung mehr hervorgehoben. Die Tagesempfehlung ist 150 – 300 Minuten (2.5 – 5 Stunden) Ausdauertraining mit mittlerer Intensität pro Woche. Oder 75 – 150 Minuten (1 ¼ – 2.5 Stunden) Training mit hoher Intensität pro Woche. Zusätzlich sollten Sie mindestens 2x pro Woche Krafttraining machen.