Biotin in Lebensmitteln

Biotin ist ein Vitamin der B- Gruppe. Der Körper benötigt Biotin für wichtige Stoffwechselvorgänge. Einen gewissen Teil kann der Körper im Darm selbst herstellen, diese Form kann aber leider nicht optimal verwertet werden. Die Hauptversorgung läuft auch bei diesem Vitamin über die Nährstoffzufuhr über die Mahlzeiten.

Enzyme, auch Carboxylasen genannt, die den Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen steuern, benötigen Biotin, um zu funktionieren. Biotin ist somit ein sogenanntes Coenzym. Biotin versorgt die Muskel- im Energiestoffwechsel und ist auch für ein gesundes Haut- und Haarwachstum erforderlich. Ein Mangel im Säuglingsalter hat schwere Folgen. Ein Biotinidasemangel, als ein Mangel des Enzyms, welches Biotin aus der gebundenen Form in die freie, verfügbare Variante umwandelt, wird im Rahmen des in der Schweiz beim Neugeborenen durchgeführten Guthrietests ausgeschlossen.

Biotin ist in vielen Lebensmitteln enthalten. Spitzenwerte enthalten hier Haferflocken, Vollkornprodukte und Eigelb.

Kupfer in unserer Nahrung

Kupfer ist ein Bestandteil von Enzymen und ist am Eisenstoffwechsel beteiligt. Es gehört somit zu den essenziellen Spurenelementen. Für den Menschen ist es lebenswichtig und kann nur über die Nahrung aufgenommen werden. Kupfer ist notwendig für die Bildung von Hämoglobin, den roten Blutkörperchen und ist beteiligt an der Bildung von Botenstoffen für das Nervensystem. Mit seiner antioxidativen Funktion unterstützt es das Immunsystem und hilft bei der Wundheilung.

Gute Kupferquellen sind Getreide, Nüsse, grünes Gemüse, Kaffee und Tee. Kupfer kommt aber auch in tierischen Quellen wie Leber vor.

Zink

Zink gehört zu den essenziellen Spurenelementen und muss nutritiv aufgenommen werden. Der tägliche Bedarf einer erwachsenen Person liegt bei 7mg für Frauen und zirka 10mg für Männer.

Zink hat einen bedeutenden Einfluss auf das Immunsystem und unsere Wundheilung, beeinflusst verschiedene Hormone im Bereich der Schilddrüse, der Hypophyse und hat einen Einfluss auf die Insulinverwertung des Körpers. Zink wird zum gesunden Wachstum aller Zellen, Haut, Haaren usw. benötigt. Es macht den Körper widerstands und leistungsfähig.

Ein Mangel an Zink kann zu Hautauschlägen, Haarausfall, vermindertem Appetit, Lustlosigkeit und Energielosigkeit führen.

Eine Unterversorgung kann auch zu einer verzögerten Wundheilung oder zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen.

Vor allem tierische Produkte sind gute Zinklieferanten. Dazu zählen Innereien, Fleisch, Meerestiere oder auch Eigelb. Auch Gemüse und Obst kann ein Zinklieferant sein. Zu den zinkhaltigen Gemüse- und Obstsorten gehören Kürbis, Nüsse, Erbsen, Linsen, Sojabohnen, Erdbeeren, Bananen und Vollkornmehle.

Die aktualisierte Lebensmittelpyramide

Die Lebensmittelpyramide der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) fasst die Ernährungsempfehlungen für eine ausgewogene Ernährung auf einen Blick zusammen.

Grundsätzlich gilt: je weiter unten, desto mehr davon. Dies ist auch ersichtlich an der Grösse der jeweiligen Gruppe. So sind Getränke zu unterst im grössten Anteil der Pyramide, Süssigkeiten und salzige Knabbereien zu oberst im kleinsten Anteil der Pyramide.

Neu wird in der Lebensmittelpyramide auch die Nachhaltigkeit berücksichtigt. Beispielsweise sind folgende Empfehlungen hervorgehoben:

  • Früchte und Gemüse saisonal wählen
  • regelmässig Hülsenfrüchte als Proteinquelle einbauen
  • tierische Produkte reduzieren, durch proteinreiche pflanzliche Produkte ersetzen
  • Herkunft der Lebensmittel beachten (Tierhaltung, Herkunftsland, …)

Diese Aspekte fliessen immer mehr ein in die Ernährung des täglichen Lebens. Die bewusste Wahl von saisonalen und regionalen Lebensmitteln trägt zur Erhaltung unserer Welt bei. Je saisonaler und je kürzer die Transportwege, desto nachhaltiger ist die Ernährung. Durch die Ressourcenschonung wird die ausgewogene Ernährung umweltfreundlicher.

Des Weiteren wird neu auch die Bewegung mehr hervorgehoben. Die Tagesempfehlung ist 150 – 300 Minuten (2.5 – 5 Stunden) Ausdauertraining mit mittlerer Intensität pro Woche. Oder 75 – 150 Minuten (1 ¼ – 2.5 Stunden) Training mit hoher Intensität pro Woche. Zusätzlich sollten Sie mindestens 2x pro Woche Krafttraining machen.

Was ist ein Spätdumping, eine hyperinsulinämische Hypoglykämie?


Im Magen Pouch fehlt die Vorverdauung und der Speisebrei wird rasch in den Dünndarm transportiert. Somit gelangen die wasserlöslichen Kohlenhydrate und Zucker direkt in den Dünndarm. Dort werden sie rasch resorbiert und lassen den Blutzucker schnell ansteigen. Die Bauchspeicheldrüse reagiert mit einer starken, überschiessenden Insulinausschüttung. Nachdem der Zucker verdaut wurde, bleibt Insulin übrig und es kommt zur Hypoglykämie, der Unterzuckerung.

Der Patient reagiert mit Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Zittern, Herzklopfen. Klinisch messbar ist eine tiefe Blutglucose/ ein tiefer Blutzucker, allenfalls auch tiefe Blutdruckwerte.

Spätdumpings treten ca. 45 Minuten bis eineinhalb Stunden nach der Mahlzeit auf.


Sofortmassnahme beim Spätdumping: Einnahme von Traubenzucker um die Blutzuckerwerte möglichst rasch stabilisieren und anheben zu können. Danach sollten Sie eine kleine, proteinbasierte Mahlzeit zur weiteren Blutzuckerstabilisierung einnehmen. Rufen Sie uns an.

Gerne leiten wir eine weitere Diagnostik oder eine medikamentöse Therapie ein. Auch chirurgische Therapien sind eine Option. Gerne besprechen wir die Möglichkeiten mit Ihnen.

Zur Vermeidung von Spätdumpings sind folgende Punkte wichtig:
– Essen Sie langsam und kauen Sie gut
– Trennen von Trinken zum Essen. Damit wird die Passage nicht zusätzlich beschleunigt.
– Halten Sie die Reihenfolge der Mahlzeitkomponenten beim Verzehr ein (Eiweisse zuerst).

Was ist ein Frühdumping?

Beim Frühdumping handelt es sich um eine zu rasche Entleerung von festen oder flüssigen Speisen aus dem Magen, direkt in den Dünndarm. Also um eine Störung der Reservoir Funktion Magen. Dies tritt vor allem nach Magen Bypassoperationen oder sonstigen Magenteilresektionen auf. Ein wichtiges Kriterium hierbei ist das Fehlend des Magenpförtners (Pylorus) am Magenausgang, dem sogenannten Schließmuskel des Magens. Durch die Entleerung des hyperosmolaren Nahrungsbreis kommt es zu einer Flüssigkeitsverschiebung/ einem Flüssigkeitsstrom aus dem Blut in das Darmlumen. Dies führt zu einer Verringerung des Plasmavolumens in den Blutgefäßen

Ein Frühdumping tritt oft schon während einer Mahlzeit, oder 15 bis maximal 30 Minuten nach einer Mahlzeit ein.

Die Symptome hierbei sind Müdigkeit, Schwäche oder Schwindelgefühl, Übelkeit oder Erbrechen, Herzklopfen oder Schwitzen.

Wie kann ich ein Frühdumping verhindern?

  • Vermeiden Sie während den Mahlzeiten zu trinken. Wir empfehlen die Wiederaufnahme des Trinkens frühstens 20 bis 30 Minuten nach einer Mahlzeit
  • Essen Sie langsam und kauen Sie gut

Kinderwunsch und Uebergewicht

Viele Frauen im gebärfähigen Alter stellen sich die Frage: Soll ich mich um mein Übergewicht kümmern oder will ich jetzt eine Familie planen? Oft jedoch verläuft eine Schwangerschaft nicht so wie geplant und wie man diese sich wünscht. Speziell bei übergewichtigen Frauen ist schwanger werden oft nicht einfach: Das Übergewicht verursacht einen hormonellen Zustand im Körper, welcher eine Befruchtung und dann Einnistung der Eizelle nicht zulässt oder erschwert.

Nach bariatrischer Operation gilt es jedoch pauschal zu sagen: Der Körper braucht in der Phase des Abnehmens, des Gewichtsverlustes rund 18 bis 24 Monate Zeit, mit der neuen Nährstoffsituation zurecht zu kommen, es müssten Supplementierungen angepasst werden und allfällige postoperative Probleme gelöst werden.

Obwohl eine Schwangerschaft in dieser Phase meist möglich ist und die Fertilität bereits ab den ersten postoperativen Wochen stark steigt, bedeutet es weniger Risiko für Mutter und Kind, diese Zeit abzuwarten. Sprechen Sie also das Thema der Verhütung bereits im präoperativen Setting mit unserem Aerzteteam ab, wir informieren Sie hier gerne über mögliche Verhütungsmethoden und deren veränderte Wirksamkeit nach bariatrischen Eingriffen.

Sobald sie dann positiv testen können, melden Sie sich bei ihrem Arzt im Zentrum für bariatrische Chirurgie

Dort wird durch erfahrene Ärztinnen/ Arzt nach Abklärung (Laboruntersuchung) der Vitaminbedarf, Mineralbedarf sowie Proteinbedarf festgelegt.

Es gibt nämlich je nach bariatrischer Operation verschiedene Risiken während der Schwangerschaft. Bei einem Schlauchmagen sind Reflux-Beschwerden wie saures Aufstossen und Magenbrennen verstärkt. Bei Patientinnen mit einem Magenband kann in der Phase am Beginn mit Übelkeit und Erbrechen (in der Regel bis zur 12. Schwangerschafts-Woche) das Magenband verrutschen oder verkippen. Hier sollte frühzeitig das Band etwas entlastet werden. Bei Patientinnen mit Magenbypass sollten Bauchschmerzen frühzeitig mit dem versierten Arzt und nicht nur mit dem behandelnden Gynäkologen besprochen werden.

Wie funktioniert die Apollo Endosurgery?

Die Apollo Endosurgery ist eine endoskopische Prozedur, das heißt, wird über den Mund, via Magenspiegelung durchgeführt. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose. Ein flexibles Endoskopisch mit Nähvorrichtung wird durch den Mund in den Magen eingeführt. Im Pouchmagen des Magenbypass werden dann Nähte gesetzt, um die Anastomose zu verkleinern. Damit soll eine raschere und anhaltendere Sättigung erreicht werden. Auch bezüglich Spätdumpings, den hyperinsulinämischen Hypoglykämien handelt es sich um eine sehr effektive Therapiemöglichkeit.

Die Indikation zur Apollo Endosurgery wird im gemeinsamen Arztgespräch, allenfalls mit vorangehender Gastroskopie (Magenspiegelung) gesetzt.

Der Eingriff wird von Dr. med. J. Zehetner im Beausite durchgeführt und ist sehr risikoarm.

Postinterventionell ist die Einnahme einer flüssigen, respektive eine breiige Diätkost während insgesamt 4 Wochen essenziell. Auch eine engmaschige Begleitung durch die Ernährungsberatung ist dabei sehr wichtig.

Wünschen Sie weitere Informationen? Melden Sie sich bei uns zum Termin.

Gewichtszunahme nach bariatrischer Operation

Die Adipositas ist eine weltweite Epidemie, eine chronische, bis anhin weiterhin unheilbare Erkrankung. Die effektivste Therapie der Adipositas ist weiterhin die bariatrische/ metabolische Chirurgie. Durch die chronische Progredienz der Erkrankung kommt es auch nach bariatrischem Eingriff oft wieder zu Gewichtszunahmen.

Damit sind Sie nicht allein*

Durch eine neuerliche Dilatation/ Erweiterung des Magenpouches oder des Schlauchmagens kann es zur Vergrößerung der Portionenmenge kommen. Allenfalls kann der Schlauchmagen dann in einen Magenbypass umgewandelt werden oder eine sogenannte Re- Sleeveoperation durchgeführt werden.

Bei einer Erweiterung der Magenbypasanastomose (Verbindung vom Magen in den Dünndarm) wird heute mittels endoskopischer Operationstechnik eine Apollo Endosurgery durchgeführt oder eine laparoskopische Pouch Revision vorgenommen werden.

Zudem stehen Ihnen auch medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten im Sinne einer GLP1 Therapie zur Verfügung. Über endokrinologische Mechanismen kommt es hier zu einer Verminderung des Hungergefühls und der Energieaufnahme, wes zur Abnahme des Körpergewichtes und der Körperfettmasse führt. Für die Adipositas zugelassen ist hier Wegovy, welches aber nach bariatrischen Operationen nicht von den Krankenkassen übernommen wird.

Um die ideale Behandlung in Ihrem Fall zu finden, sehen wir die jährlichen Kontrollen am Zentrum für bariatrische Chirurgie vor und beraten Sie gerne.

Der distale Magenbypass

Beim distalen Roux Y Magenbypass wird der Magen nach Einmündung des Oesophagus durchtrennt und ein kleiner Magen Pouch gebildet. Anschließend wird eine neue Verbindung zwischen dem Magen und dem Dünndarm geformt. Die Dünndarm zu Dünndarmverbindung, welche dann die beiden Wege vereint (Biliopankreatischer und Alimentärer Schenkel), befindet sich etwas weiter distal als beim proximalen Magenbypass.

Bei dieser Variante der bariatrischen Operation sind meist noch engmaschigere Nachkontrollen notwendig. Diese Operation führt in den meisten Fällen zu starken Durchfällen (Diarrhoen) mit Stuhlfrequenzen von 3 bis 6 Stuhlgängen täglich und schweren Vitaminmangelzuständen (hierbei sind oft auch die fettlöslichen Vitamine mitbetroffen).

Auch kommt es oft zu Proteinmangelzuständen, welche streng kontrolliert und korrigiert werden müssen. Ein großer und täglicher Patienteneinsatz (Compliance) ist dabei Grundvoraussetzung. Der distale Magenbypass ist speziellen Patientensituationen vorbehalten und muss vorab im Detail besprochen werden.