Vitamin D3 und Calcium werden an unterschiedlichen Stellen im Dünndarm aufgenommen, so dass Mangelzustände vor allem nach Roux Y Magenbypassanlage zu erwarten sind. Zu den klassigen Folgeerkrankungen eines chronischen Vitamin D3 und Calciummangels zählt die Osteoporose. Dabei handelt es sich um eine schmerzlose, zu Beginn asymptomatische Reduktion der Knochenfestigkeit mit einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche und Frakturen.

In etwa zwei von drei Patienten kann nach einem adipositaschirurgischen Eingriff ein Vitamin D3 Mangel nachgewiesen werden. Vorbeugend beginnen wir daher bereits im präoperativen Setting mit der medikamentösen Korrektur der Calcium- und Vitamin D3 Zufuhr. Oft erfordert die malabsorptive Situation hohe Dosen an Calcium und Vitamin D3. Die Dosierungen passen wir anhand entsprechender Laboranalysen kontinuierlich an und verabreichen Vitamin D3 in Form von Tropfen zur täglichen oder wöchentlichen Einnahme (eine monatliche Einnahme, oder größere Intervalle sind aufgrund der Resorptionsfähigkeit nicht zu empfehlen). Calcium kann am besten in Form eines Calciumcitrates resorbiert werden. Hier sind allenfalls Anpassungen bei bekannten Nierensteinleiden notwendig. Neben Vitamin D3 begünstigt auch ein Magnesiummangel die Entstehung einer verminderten Knochenfestigkeit. Wir empfehlen auch hier eine prophylaktische Gabe in Form eines Magnesiumcitrates.