Im Magen Pouch fehlt die Vorverdauung und der Speisebrei wird rasch in den Dünndarm transportiert. Somit gelangen die wasserlöslichen Kohlenhydrate und Zucker direkt in den Dünndarm. Dort werden sie rasch resorbiert und lassen den Blutzucker schnell ansteigen. Die Bauchspeicheldrüse reagiert mit einer starken, überschiessenden Insulinausschüttung. Nachdem der Zucker verdaut wurde, bleibt Insulin übrig und es kommt zur Hypoglykämie, der Unterzuckerung.
Der Patient reagiert mit Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Zittern, Herzklopfen. Klinisch messbar ist eine tiefe Blutglucose/ ein tiefer Blutzucker, allenfalls auch tiefe Blutdruckwerte.
Spätdumpings treten ca. 45 Minuten bis eineinhalb Stunden nach der Mahlzeit auf.
Sofortmassnahme beim Spätdumping: Einnahme von Traubenzucker um die Blutzuckerwerte möglichst rasch stabilisieren und anheben zu können. Danach sollten Sie eine kleine, proteinbasierte Mahlzeit zur weiteren Blutzuckerstabilisierung einnehmen. Rufen Sie uns an.
Gerne leiten wir eine weitere Diagnostik oder eine medikamentöse Therapie ein. Auch chirurgische Therapien sind eine Option. Gerne besprechen wir die Möglichkeiten mit Ihnen.
Zur Vermeidung von Spätdumpings sind folgende Punkte wichtig:
– Essen Sie langsam und kauen Sie gut
– Trennen von Trinken zum Essen. Damit wird die Passage nicht zusätzlich beschleunigt.
– Halten Sie die Reihenfolge der Mahlzeitkomponenten beim Verzehr ein (Eiweisse zuerst).